In der Kalahari

Heute ging es ca. 300 km nach Süden, zuerst auf der asphaltierten B2, dann die letzten 80 km auf Schotterstraßen durch die "rote" Kalahari zur Bagatelle Lodge in der Nähe von Mariental. Das ist ein Hauptort, aber viel darf man sich wohl nicht darunter vorstellen, denn die Kalahari ist eine sehr dünn besiedelte Halbwüste, ich komme übermorgen dort vorbei. Kennzeichnend sind die roten Sanddünen, das heißt schmale Hügelstreifen, die das ansonsten flache Land durchziehen.
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Die sehr gut ausgestattete Lodge liegt mitten darin. Man blickt hier von der Terrasse auf eine der vielen Salzpfannen, ohne Großwild wie im Etosha Nationalpark. Nur hier bei der Lodge in einem "Game Park" (so nannten die britischen Kolonisatoren einst ihre Jagdgebiete) findet man die afrikanischen Wildtiere: Giraffen habe ich schon an einer Futterkrippe gesehen auch Strauße, auch Cheetahs, Geparden, gibt es hier in einem Gehege, ich werde sie wohl morgen sehen.
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Das gehört zu den Dingen, die mir heute am meisten auffielen: In Namibia ist alles eingezäunt, auch der Etosha NP. Darin können sich Tiereich frei bewegen, aber zur echten Migration reicht es auch dort nicht, dazu ist er viel zu klein. Das war mir zwar schon vor zwei Jahren aufgefallen, aber da kannte ich ja nur den riesigen Krüger Nationalpark in Südafrika, wo es begrenzte Migration der Wildtiere gibt. Vielleicht wird der Park sogar grenzüberschreitend nach Mozambik ausgeweitet.
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Viel eindrücklicher ist der Unterschied zu Tansania, dort gibt es keine Zäune. Die Tiere können sogar die Nationalparks verlassen, draußen sind sie allerdings nicht mehr geschützt. Erst recht erstreckt sich die Serengeti bis nach Kenia hinein, und nur darum gibt es dort die großen afrikanischen Wanderungen der Wildtiere zu erleben - noch. Denn der Druck durch Siedlungen wird überall größer.
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Das trifft auf Namibia allerdings nicht zu. Hier werden die eingezäunten Wüsten zwar als Ranches genutzt, aber das karge trockene Land gibt kaum etwas her. Es sind nur wenige kleine Herden von Ziegen und Rindern zu sehen, fraglich, wieweit sich das überhaupt lohnt. Aber die Zäune überall zerschneiden das Land und lassen Wildtieren keine Chance mehr, ein Trauerspiel. Außer in solchen Game Parks wie diesem hier, aber das sind eher etwas größere Gehege. Für Wasser, Futter, Regulierung der Population sorgt der Mensch. Freie Wildnis gibt es hier nicht mehr, bzw nur in den vielen kleinen Nationalparks.
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Morgen bin den Tag über hier und habe zwei Exkursionen gebucht. Heute Abend geht es zum Sternegucken in ein 'observatory', bin gespannt!
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Bilder dann, wenn sie hochgeladen sind, im Google Album, Mobiles Internet ist bisher sehr gut. Wifi in dieser Lodge ebenfalls. Google Album

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